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AutorenbildBeate

“Eine Fremde hat einfach unseren Einkauf gezahlt” und wieso 1 € deinen Tag retten kann

Aktualisiert: 26. Juni 2023

Während der letzten Wochen war es um mich etwas ruhiger.

Denn im Grunde habe ich gesammelt. Geschichten, um genau zu sein.


Ich habe verschiedene Seminare und Kurse besucht und war anschließend noch eine Woche im Urlaub.

Da gab es einiges zu verarbeiten.



Und wie passend zu meinen eigenen Erlebnissen, war auch eine gute Bekannte von mir im Urlaub. Am anderen Ende der Welt.

Fünf Wochen Australien. Vier Quadratmeter in einem gemieteten Van mit einer Freundin, die sie erst seit ungefähr sechs Monaten kennt.

Das war das Abenteuer von Alex und Karo.


Wie du dir vorstellen kannst, gibt es nach fünf Wochen Australien so einiges zu berichten.

Abgesehen davon, dass die beiden ein gewisses Risiko eingegangen sind. Denn selbst wenn du einander gut kennst, können fünf Wochen, besonders auf so engem Raum, ganz schön lang werden.


Unordnung, verlorene Gegenstände. Hier wurde etwas vergessen, da lief die Navigation falsch und mitten im Nirgendwo hast du dann auch noch kein Netz.

Es gab so einige Situationen, die ihre Nerven ganz schön hätten strapazieren können 😉


Wie ich jedoch hörte, waren die beiden vor allem eins: DANKBAR.

Dankbar, dass sie diese Reise überhaupt unternehmen konnten.

Dankbar, dass sie in genau diesen Situationen keinen Nervenzusammenbruch erlitten.

Dankbar, dass sie beide offenbar den genau gleichen Humor teilten und alles so hervorragend gemeistert haben.


Und somit lief das ganze mehr oder weniger automatisch.

Das zeigt mir mal wieder, wie sehr es auf deine innere Einstellung ankommt. Ob du dich von diesen “Kleinigkeiten” irritieren lässt. Oder ob du das Leben so nimmst, wie es kommt und das Beste aus der Situation machst.

Aber dazu später nochmal mehr.


Denn ich möchte dir unbedingt noch eine Geschichte von einem ganz besonderen Erlebnis der beiden erzählen.

Die Geschichte handelt von der Frau, die den beiden den Einkauf bezahlt hat…


Bitte was? Sahen sie so bedürftig aus? 😃

Ich glaube eher weniger.


Das überraschende Ereignis zog sich an der Kasse im Supermarkt zu.

Stell dir vor, als Deutsche kommst du an die Supermarktkasse und hast die Tüte eines anderen Supermarktes dabei. Selbstverständlich zeigst du diese brav vor, um zu beweisen, dass du nichts gestohlen hast.

Die Kassiererin nimmt Karo die Tüte aus der Hand und fängt an, alles in diese einzupacken. Wohl sortiert, die schweren Dinge nach unten und das Obst obendrauf.


Völlig perplex und überfordert, starrt Karo die Frau an und sucht verzweifelt nach einer neuen Aufgabe. Alex kramt nach ihrer Kreditkarte. Diese lehnt die Kassiererin jedoch bereits ab, bevor sie sie überhaupt vorzeigen kann.

Stell dir vor, das passiert alles innerhalb von Sekunden.


Hektisch kommt eine Dame angerannt, die ihre Kreditkarte an das Lesegerät hält.

Karo: “Sammeln Sie Punkte?”

Alex entgleitet das Gesicht. Sie stammelt “Thank, danke you. Whyyy?”

Die Dame entgegnet nur “Weil ich es kann!” und läuft grinsend davon.

Die Kassiererin lacht und sagt “Entschuldigt Mädels. Das war abgesprochen.”


SIE WAREN ÜBERLISTET WORDEN, UM UNGLAUBLICHE GÜTE ZU ERFAHREN.

Die beiden können das unmöglich so stehen lassen und rennen der Dame nach. Sie bedanken sich nochmal inständig und fragen nach dem Auslöser. Schließlich erlebst du ja so etwas nicht alle Tage.

Die Dame war in ihren Mittzwanzigern selbst sehr viel gereist. Besonders in Europa. Und auch sie hatte dort viel Hilfe erfahren und gutmütige Menschen getroffen, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützten.

Nun wollte sie einfach etwas zurückgeben.


Ihre Entscheidung hatte sie ungefähr 61 $ gekostet und den beiden ein Gänsehaut-Erlebnis beschert, von dem sie noch lange erzählen werden. Ganz zu schweigen von der Energie, die sie den ganzen Tag über begleitet hat.

Das war die Kirsche auf der Sahne. Von einigen Erlebnissen, in denen die beiden die Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe der Australier kennengelernt haben.


Wie Karo mir erzählt, scheint es den Australiern fern zu sein, Berührungsängste zu empfinden. Sie legen großen Wert auf ein friedvolles Miteinander und sind jederzeit bereit, sich die Hände schmutzig zu machen, wenn sie jemand anderem damit helfen können.

Und auch ich habe eine ähnliche Situation in meinem Urlaub erlebt.


Mein Mann und ich waren auf Mallorca und kamen gerade von einem wunderbaren Abendessen zurück an unser Auto.

Am Parkhausautomaten verzweifelte ein Pärchen, weil sie nicht genug Kleingeld hatten und die Kartenfunktion des Automaten gestreikt hat.


Ohne groß darüber nachzudenken, ob wir selbst überhaupt genug Kleingeld haben für unser Ticket, bot ich dem Paar an, den fehlenden Euro zu zahlen.

Mein Mann wollte noch kurz einwenden, dass wir selbst ggf. stecken bleiben, aber das war für mich in diesem Moment nicht relevant.


Jemand brauchte Hilfe. Ich wollte helfen.


Das Paar bot mir noch sein restliches Kleingeld an, um möglichst wenig “Schaden” zu verursachen. Ich winkte ab. Das war mein Geschenk an sie.

Das Paar war unendlich erleichtert, als sein Ticket bezahlt war. Und glücklicherweise sind auch wir heil aus dem Parkhaus rausgekommen.

Letztendlich war es nur ein Euro. Aber die Dankbarkeit des Paares erfüllte wirklich mein Herz.


Klingt erstmal übertrieben?


Aber wenn du einmal in dich reinfühlst, empfindest du da nicht auch diese Erfüllung, wenn du jemand anderem etwas Gutes tust?

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten. Manchmal ist es der Euro im Parkhaus oder der gezahlte Einkauf im Supermarkt.


UND DAS IST DEINE ENTSCHEIDUNG.
ES IST DEINE INNERE EINSTELLUNG, WIE DU AUF MENSCHEN ZUGEHST.

Häufig empfinden wir Berührungsängste. Trauen uns nicht, nach dem Weg zu fragen. Hilfe anzubieten. Oder Hilfe anzunehmen.

Aber was soll denn passieren?


Haben wir mittlerweile solche Angst vor Ablehnung, dass wir uns all diese guten Momente entgehen lassen? Dass wir verlernen, wie es sich anfühlt, dankbar zu sein? Oder das erfüllende Gefühl, Gutes für andere zu tun?


Wenn ich mich umschaue, scheint es mir oft so, dass wir keine Verantwortung übernehmen wollen. Wir haben Angst, zu sehr involviert zu werden. Wenn wir bspw. einem Obdachlosen aufhelfen. Ihm ein Lächeln schenken. Oder der älteren Dame in der Arztpraxis die Hand reichen, um die Stufen hochzusteigen.


Aber nochmal meine Frage: was soll passieren?


Vielleicht wirst du in solchen Momenten mit deiner eigenen Angst konfrontiert.

Die Frage ist aber doch, wovor haben wir denn solche Angst?

Hast du hier einmal versucht, konkret zu verstehen, woher deine Berührungsangst kommt?


Manchmal fühlen wir etwas, wissen aber gar nicht so genau warum.

Es ist anstrengend, sich damit auseinanderzusetzen. Verwirrend. Und ja, auch beängstigend.


Aber am Ende bist DU diejenige, die entscheidet, welchen Weg du wählst.

Welche innere Einstellung die für dich Richtige ist.

Und mit welchem Blickwinkel du die Welt betrachtest.


Sind dir andere Menschen suspekt, weil sie sich anders kleiden? Oder siehst du sie genau so: als Menschen mit Bedürfnissen, Ängsten, Emotionen etc. wie auch du einer bist?


Mir haben die Geschichten aus Australien sowie meine eigenen Erlebnisse der vergangenen Wochen wieder einmal gezeigt, dass das ein gesellschaftliches Phänomen bei uns in Deutschland zu sein scheint.


So muss es nicht sein. Und wir müssen auch nicht erst ans andere Ende der Welt reisen, um Güte und Hilfsbereitschaft zu erfahren.

Wir können selbst ein Teil davon sein und etwas dazu beitragen, offene und ehrliche Beziehungen zueinander aufzubauen.

Wir müssen nicht alle unser eigenes Süppchen in unserer eigenen kleinen Welt kochen.


Denn worauf kommt es im Leben denn an?

Menschen. Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen haben.


Und wie schön ist es, wenn du an jemandem vorbei gehst, lächelst und ein ehrliches Lächeln zurückbekommst?

Probier es aus. Es funktioniert nahezu immer!


Daran kannst du dich erfreuen und ich bin sicher, auch dein Gegenüber hat für einen kurzen Moment einen besseren Tag.


Wie denkst du darüber? Was ist deine innere Einstellung?


Schreib es mir doch in die Kommentare!


Alles Liebe für Dich,

Beate.


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